Siedlungsflaechen_RP_Entwurf_zu_RP_BestandAbbildungen aus „Neuaufstellung des Regionalplans OWL“, Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Liegenschaften und Infrastruktur, 1. Sitzung vom 26.01.2021
Bodenschutz ist untrennbar mit Klimazielen verbunden, da Böden Wasser und CO2 speichern und Regenwasser versickern lassen. Die Bundesregierung hat mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes ihre Klimaschutzvorgaben verschärft. (Quelle: Bundesregierung
Klimaschutzgesetz, Abruf 03.2023)
Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden
Deutschland will bis zum Jahr 2045 das selbstgesteckte Ziel einer Treibhausgasneutralität erreichen. "Ein Beschluss des Bundesverfassungsgerichts verpflichtet den Staat, aktiv vorzubeugen, so dass es in Zukunft nicht zu unverhältnismäßigen Einschränkungen der Freiheitsgrundrechte der heute jüngeren Menschen kommt." (Quelle: Bundesregierung
Klimaschutzgesetz, Abruf 03.2023)
Generationenvertrag für das Klima
Wenn Raum in Anspruch genommen wird, wird nach dem Raumordnungsgesetz (ROG) von einer Raumbedeutsamkeit gesprochen. "Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind in hohem Maße raumbedeutsam."
(Quelle:
Umweltbundesamt, Auswirkungen des Klimawandels auf die Raumordnung, Abruf 03.2023)
Somit stehen Siedlungsentwicklung, Gewerbegebietserweiterungen, Natur- und Biodiversitätsschutz, Landwirtschaft als auch die Trinkwasserversorgung in Konkurrenz zueinander. Die Flächenproblematik entseht dadurch, dass der Ausweisung von Gewerbe- und Industrieflächen gegenüber anderen gleichwertigen - im HInblick auf die Klimakrise allerdings höherwertigen - Belangen wie
Schutz der Natur und Freiflächen, Landwirtschaft und
Wohnqualität
leider absoluter Vorrang aus rein wirtschaftlichen Interessen (Steuereinnahmen) eingeräumt wird. Da eine entsprechende
Wertschätzung der Freiflächen fehlt, besteht hier deutlicher Handlungsbedarf durch engagierte Einwohner. Die Umweltschutzorganisation BUND fordert ein Netto-Null-Flächensparziel verbindlich schon für 2030. "Zudem frisst der Flächenverbrauch die Naherholungsflächen und trägt durch immer mehr Straßen und Verkehr zur Lärmentwicklung bei."
(Quelle:
BUND Flächenverbrauch, Abruf 03.2023)
weniger ist mehr - Flächenversiegelung stoppen
Flächenversiegelung betrifft nicht nur die Regenwasserversickerung und Grundwasserneubildung, die wichtige CO2 Speicherung, das Klima auch auf lokaler Ebene, sondern auch Habitatvorkommen und die Biodiversität. Durch die Zerschneidung von Habitaten und flächendeckende Versiegelungen werden sowohl Arten und die damit eingehergehende Biodiversität gefährdet oder gänzlich zwertört. Natur und Umwelt erscheinen im Hinblick auf wirtschaftliche Interessen immer nur zweitrangig bzw. "störend", Umweltverträglichkeitsprüfungen werden so gefasst, dass keine nennenswert zu schützenden Arten vorkommen. Natur mit all ihren Lebewesen ohne Stimme wird immer weiter zurückgedrängt bis auch diese Arten einmal auf der roten Liste landen.